Erst die Arbeit und dann das Vergnügen?!

Was die Arbeitszufriedenheit steigern kann und warum Geld allein keine Lösung ist

Unsere Arbeit nimmt einen erheblichen Teil unserer Lebenszeit ein. Zudem hat sich die Bedeutung der Arbeit für das eigene Leben verändert. Die Arbeit als reines Mittel zum Zweck, den Lebensstandard zu finanzieren, ist für Viele nicht mehr genug. Und auch wenn Studien darauf hindeuten, dass die Belastungen im Job grundsätzlich zugenommen haben, gilt nach wie vor: ein erfüllender Job kann eine wichtige Ressource, also ein psychischer Schutzfaktor für die mentale Gesundheit sein, um andere Belastungen zu kompensieren. Zufriedene und motivierte Mitarbeitende sind außerdem ein Erfolgsfaktor für Unternehmen, da sich dies positiv auf die Produktivität und die Kundenzufriedenheit auswirkt. Es liegt nahe, nicht nur die Belastungen der Mitarbeitenden zu betrachten, sondern auch die Faktoren, die ihre Arbeitszufriedenheit steigern. Unternehmen und Führungskräfte können auf folgende Punkte achten:

Eigenes Potential nutzen
Mitarbeitende schätzen es, ihre Stärken im Job auszuleben und weiterzuentwickeln. Führungskräfte und Personalverantwortliche können dies unterstützen, indem sie die Stärken der Teammitglieder*innen erkennen und durch individuelle Weiterbildungen fördern. Zudem sollten sie den Mitarbeitenden ausreichend Freiräume in der Arbeitserledigung gewähren.

Sinnhaftigkeit
Sinnstiftendes zu tun und nach den eigenen Wertvorstellungen zu arbeiten und zu leben, ist den Meisten nicht nur im Job wichtig. Was genau sinnvoll ist, unterscheidet sich individuell und hängt auch von der eigenen Bewertung ab. Unternehmen können das unterstützen, indem Führungskräfte ihren Mitarbeitenden ein Mitspracherecht in Entscheidungsprozessen gewähren und regelmäßig über das „Große Ganze“ informieren, also die Unternehmensziele und den Beitrag der Mitarbeitenden dazu.

Kollegialität
Ein gemeinschaftliches Arbeitsumfeld und sogar Freundschaften im Kollegenkreis hat für Mitarbeitende heute eine größere Bedeutung als früher. Die Unternehmenskultur und das Führungsverhalten spielen hierbei eine Rolle. Eine offene Fehlerkultur und Plattformen zum Austausch im Team fördern ein unterstützendes Umfeld. Eine Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young aus 2023 kam zu dem Schluss, dass ein Großteil der Mitarbeitenden glaubt, einen wichtigen Beitrag zum Unternehmensergebnis zu leisten. Ein deutlich geringerer Teil der Befragten gab jedoch an, hierfür wertgeschätzt worden zu sein. Als Führungskraft erreichbar zu sein für Anliegen der Mitarbeitenden und Wertschätzung für deren Arbeit auszudrücken, trägt also ebenfalls zu einem angenehmen Umfeld und zum Sinnerleben bei.
Und was ist mit Geld? Natürlich ist Geld wichtig, die Glücksforschung legt allerdings nahe, dass sich Menschen recht schnell an Gehaltserhöhungen gewöhnen. Daher hängen die Arbeitszufriedenheit und die Zufriedenheit mit dem Gehalt nicht nur mit dessen tatsächlicher Höhe zusammen. Die genannten Faktoren sind demnach deutlich entscheidender.

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